Spielbericht „Wenn schon – denn schon“

s' Bredl e. V.
Spielbericht „Wenn schon – denn schon“


Die Pandemie ist – zumindest fast – vorbei und es darf wieder gelacht werden. Was hält da besser was es verspricht als eine Komödie von Ray Cooney. „Wenn schon – denn schon“ hat das Zeug zu einer richtigen Verwechslungskomödie. Handelt es sich doch um einen Staatssekretär, der sich mit einer jungen Mitarbeiterin der Staatskanzlei in einem Hotel vergnügen will, während gleichzeitig im Zimmer nebenan seine Frau ein Stelldichein mit seinem persönlichen Sekretär hat. Allerdings sorgen der Hotelmanager, das Zimmermädchen, der Kellner sowie eine Abgeordnete der gegnerischen Partei dafür, dass die beiden Pärchen ständig in Bewegung bleiben. Der Ehemann der jungen Geliebten macht schließlich das Chaos perfekt.

Der Regisseur Bernhard Ring und die Schauspieler sorgen dafür, dass das gut gelaunte Publikum sich köstlich amüsiert. Glänzend in seiner Rolle als Staatssekretär Maximilian Mursch. Sein Sekretär Georg Adam ist derjenige, der ungewollt immer wieder in immer absurdere Situationen gerät. Eine schwierige Rolle, die von dem zum ersten Mal auf der Bühne stehenden Markus Obermeier mit Bravour gemeistert wird. Für Glanzeffekte und befreiende Lacher sorgen die Nebenrollen wie der Kellner, gespielt von Georg Dietmaier, das Zimmermädchen Maria und die neugierige Abgeordnete der gegnerischen Partei. Besonders zu erwähnen ist der Hotelmanager, gespielt von Florian Ziegler, der kurzfristig für seinen Vater einspringen musste. Alles in allem eine gelungene Aufführung. Wollte man etwas kritisieren, könnte man darauf abheben, dass das Stück noch einige Kürzungen vertragen hätte, auch wenn man dazu auf einige Gags hätte verzichten müssen. Mit annähernd drei Stunden war der Theaterabend etwas arg lang.

Die Theatergruppe s`Bredl wurde 1980 von begeisterten Laienschauspielern gegründet. Jedes Jahr im Frühjahr wurde im Gemeindesaal der Kirche St. Joachim ein Theaterstück aufgeführt. Das Programm wurde im Laufe der Jahre von bayerischen Stücken auf Boulevard oder Krimis erweitert. Im Herbst kamen noch Weinfeste, Bunte Abende und seit vielen Jahren Kinderstücke dazu. Gerade die Vielfalt hat dem Bredl ein großes treues Publikum beschert. Erst in 2012 hat sich die Theatergruppe entschlossen, „Nägel mit Köpfen“ zu machen und einen Verein zu gründen. Mittlerweile gibt es 80 aktive Mitglieder zwischen ½ Jahr und 90 Jahren. Die Bühne verfügt – eine Seltenheit in der Stadt - auch über viele Nachwuchsschauspieler. Alle Arbeiten, die zum Gelingen einer unterhaltsamen Theateraufführung erforderlich sind, werden in eigener Regie erledigt. Vom Bühnenbild angefangen über Ton, Beleuchtung, Maske, Kostüme, Requisite, Bewirtung u.v.m. werden alle Arbeiten von den Mitgliedern erbracht. Genau aus dem Grund fühlen sich alle mehr als Familien- denn als Vereinsmitglied.

In 2018 wurde das „Bredl“ mit „Wob-Baba-Luba“ mit dem 1. Preis in der Kategorie Boulevardtheater mit dem Larifari ausgezeichnet.